Beziehung oder Partnerschaft?

photography of man and woman resting

Schön, ihr seid jetzt zusammen! Aber was heißt das?
„Wir sind jetzt fest zusammen!“, jubelt die Stimme am Telefon. „Es ist so schön!“ Diese Freude ist so echt und kommt von so tief drinnen, dass ich gar nicht anders kann, als mich mitzufreuen. „Oh, wie schön!“, stimme ich in den Jubel ein. „Was für eine Art von Beziehung habt ihr miteinander?“ Am anderen Ende des Telefons irritiertes Schweigen. Dann, zögerlich: „Naja, wir sind jetzt zusammen!“ „Cool!“, antworte ich lächelnd. „Was für eine Beziehung habt ihr denn miteinander?“ Wieder Schweigen. Dann: „Häh…?! Wie, was für eine…?!“

Ich darf an dieser Stelle zugeben, dass ich nicht nur bei meinen Klient*innen, sondern auch privat hier und dort den Ruf habe, an seltsamen Stellen unerwartete Fragen zu stellen. Nicht jedes Mal leider zur reinen Freude meiner Gesprächspartner.

Manchmal jedoch bekomme ich die Chance, meine vermeintlich schrägen Fragen zu erklären. Manchmal klingt die Frage danach dann irgendwie gar nicht mehr ganz so dumm…

Die Sache mit der Scham

person in brown long sleeve shirt covering face with hand

Viele Menschen in unserem Land und unserer Kultur haben weit größere Hemmungen im Umgang mit ihrer eigenen Sexualität, als sie es sich und anderen eingestehen möchten. Das ist schade, denn dadurch geht ein großes Maß an Lebensfreude verloren; in ihrem eigenen Leben wie auch im Leben ihrer Liebespartner. Eine große Rolle dabei spielt immer wieder die Scham – oder besser: eine amorphe, irrationale Angst vor der Scham.

Das, was wir „Scham“ nennen, nämlich, ist im Kern nicht mehr als die Einsicht in die eigene Unvollkommenheit, so wie der „Stolz“, ihre Gegenkraft, die Einsicht ist in die eigene Größe. Scham und Stolz sind Grundkräfte unserer geistigen Entwicklung und Reifung. Gemeinsam sind sie, Stolz und Scham, in der Lage, das zu formen, was wir „Würde“ nennen. So wie „Stolz“ nicht gleichbedeutend ist mit „Überheblichkeit“, so ist „Scham“ etwas anderes als „Selbsterniedrigung“.

Warum du deine Probleme nicht „loslassen“ kannst!

shallow focus of a woman's sad eyes

Ein furchtbares Gift schleicht sich durch die Psycho-Szene. Ein hochwirksames Psychotoxin, so perfide gestaltet, dass Heerscharen wohlmeinender Therapeuten und Coaches es Tag für Tag, in solidem Glauben an seine Heilkraft, ihren Klienten verabreichen. Niemand weiß genau, wer es zuerst in Umlauf gebracht hat. Längst jedoch hat es, ob seiner Einfachheit und eingängigen Metaphorik, den Sprung in die Küchenpsychologie geschafft, wo Herzens-Freunde und -Freundinnen es besten Gewissens ihren leidenden Liebsten ins Herz träufeln. Und sich allzuoft wundern, wieso diese Menschen nicht nur nicht spontan gesunden, sondern in aller Regel nur noch schwächer und verzweifelter werden…

Die Formel dieses Gifts lautet: „Du musst einfach nur loslassen…!“

Was soll das? Warum schimpfe ich derart rüde gegen diese gut gemeinte Botschaft? Ich muss sie ja nicht mögen, aber ist das ein Grund, gleich so aufzubrausend zu werden?

Für mich ist es das. Denn es ist leider nicht so, dass die Floskel des „Loslassens“ einfach nur ein wenig am Kern der Sache vorbei geht und daher schlicht therapeutisch unwirksam wäre. Genau das ist sie gerade nicht. Sie ist hochwirksam, allerdings vollkommen anders, als wir es uns voraussichtlich wünschen.

Go fuck yourself! Wir brauchen eine neue Masturbationskultur!

Go fuck yourself! Wir brauchen eine neue Masturbationskultur! „[…] das Leben ist zu kurz, um unser Spaß-Organ nicht zu nutzen.“Dr. Sheila de Liz (Ärztin) Ob ich es mir heute schon selbst gemacht habe? Nein. Im Laufe der Woche jedoch (ich schreibe dies an einem Freitag) selbstverständlich schon diverse Male. Meine Art zu masturbieren hat sich […]

No risk, no fun? Die Sache mit den Geschlechtskrankheiten

In der aktuell geführten Debatte um das Für und Wider von Monogamie im Vergleich zu offeneren Beziehungsformen gibt es in der Tat eine Kategorie, in der die klare sexuelle Exklusivität alle anderen Liebeskonzepte unanfechtbar in den Sack steckt. Die Rede ist von der Gefahr der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten.

Diese Gefahr ist in monogamen Beziehungen naturgemäß gleich null, sofern nicht andere Übertragungswege wie kontaminierte Spritzen oder Blutkonserven ins Spiel kommen. Jede/r weitere Sexualpartnerin oder Spielgefährte, die oder der auf meiner Seite ins Spiel kommt, bedeutet ebenso naturgemäß ein Risiko für alle anderen Sexualpartnerinnen. Wer eine nicht-exklusive Beziehungsform pflegt, unabhängig davon, ob offen oder heimlich, sollte sich dieses Risikos besser bewusst sein.

„Häh? Na logisch ist das wichtig! Darum nehmen wir doch Kondome! Alles klar?“ Leider nein.

Berührt euch!

person holding babys feet

Körperliche Berührung ist ein Grundbedürfnis des Menschen so wie aller anderen in sozialen Gemeinschaften lebenden Tiere. Im Gegensatz zu unseren tierischen Verwandten haben wir Menschen teils sehr unterschiedliche Kulturen entwickelt, mit unseren Bedürfnissen umzugehen, diesen Raum zu geben oder sie zu unterdrücken. Wir Deutschen beispielsweise haben im Laufe der letzten Jahrhunderte eine eher reservierte und körperscheue Kultur ausgebildet. Das hat nicht nur psychologische Auswirkungen, sondern auch rein physische. Über den Lebensraum Mensch, seine Bewohner und die Auswirkungen von Körperkontakt auf unser Immunsystem.

untervögelt – macht zu wenig ( guter! ) sex uns hässlich, krank und dumm?

Bis vor Kurzem habe euch an dieser Stelle zusammengetragen, was es an erstaunlichen und wahrhaft wissenswerten Informationen über unsere Sexualität zu erzählen gibt. Gerade in den vergangenen Jahren wurden unzählige Studien veröffentlicht, die deutlich machen, dass es sich bei dem, was wir in unseren Schlafzimmern miteinander tun ( falls wir es tun ), mitnichten nur um die „schönste Nebensache der Welt“ handelt, ein Goodie oder nice-to-have. Die Art und Weise, wie wir unsere Sexualität leben, hat Auswirkungen auf unser Immunsystem, unsere Gesundheit und Lebenserwartung. Sie beeinflusst Zellregeneration, Konstitution und Kondition und dadurch unsere Attraktivität. Sie wirkt auf unsere intellektuellen Fähigkeiten ebenso ein wie auf unsere emotionalen und sozialen.

Hierbei ist allerdings nicht von irgendwelchem Sex die Rede. Das, was uns nährt, ist „guter“ Sex, erfüllender, tief verbundener, ehrlicher und lebendiger Sex. Dies unterscheiden zu können, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, in unserem Leben fortan mehr von eben jener Art von Sex zu erleben, die unsere Energiespeicher auflädt, die uns erfüllt und nährt.

ars erotica: Frida Castelli – Die Poesie des Verlangens

Frida Castelli ist eine junge Frau aus Mailand. Ihr Liebster lebt an einem nur ihr bekannten Ort weit, weit entfernt. Oft und lange sehnt sich Frida nach ihrem Liebsten. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, in denen ihr nichts bleibt als Erinnerungen und Sehnsucht. Nach Begegnungen mit ihm, die sie auf und tief unter ihrer Haut berühren. Hierbei ist nicht (nur) von intensiven Gesprächen die Rede, sondern an vorderster Stelle von der schönsten Sache unter Gottes liebenden Augen: Frida sehnt sich nach seinem Körper. Frida sehnt sich danach, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden. Frida sehnt sich nach Sex.

Frida Castelli hat einen eigenwilligen Weg gewählt, die Kraft ihres Verlangens zu kanalisieren. Fridas Sehnsucht gebiert poetische Bilder, die erträumte und erlebte Augenblicke der Zartheit und Sinnlichkeit in weichen Farben verewigen.

10 Gebote

person holding love word cutout paper

Das Leben selbst hat dich in diese Welt gebracht. Und jetzt bist du hier. Dies ist keine Übung. Willkommen im Leben! Unter Umständen bekommt jede und jeder von uns davon nur eins.

In dir, wie in jedem anderen Menschen, sind Gaben angelegt, die dich befähigen, in dieser Welt deinen Platz zu finden und einen einzigartigen Beitrag zum Guten, Wahren und Schönen zu leisten. Zu diesem Zweck hast du deine Gaben erhalten. Dieser einzigartige Beitrag ist der Sinn deines Lebens.

Jede deiner Entscheidungen und Handlungen hat Auswirkungen. Manche von diesen sind wünschenswert, andere unbequem und einige wenige sogar tragisch.

Die folgenden 10 Gebote des Lebens sind ein Angebot an Perspektiven, Werten und Entscheidungen. Verstehe sie als Handreichung an dich. Sie können dir helfen, in schwierigen oder unübersichtlichen Situationen selbst-bewusste Entscheidungen zu treffen.

Nichts desto trotz steht es dir selbstverständlich jederzeit offen, zu tun oder zu lassen, wonach dir der Sinn steht. Wenn du dich selbst kennst und die Konsequenzen deiner Taten, und mit beidem im Reinen bist, dann bist du frei.

Es ist dein Leben. Du allein entscheidest, was du daraus machst!

wer ist ‚ich‘? (Der Fliegende Holländer)

„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.“
Joanne Kathleen Rowling (* 1965)

‚ich’… Jeden Tag verwenden wir dieses Wort hunderte Male. Ich selbst bringe seit Jahren all meinen Klienten, die es hören wollen oder nicht, bei, öfter ‚ich‘ zu sagen anstatt „du“ oder das grässliche „man“.

Aber… wer genau ist dieses ‚ich‘ eigentlich, von dem wir sprechen und als das wir uns selbst erfahren?

Die Frage ist kniffelig. Sie ist, wenn man es genau nimmt, seit Jahrtausenden die existenzielle Kernfrage aller Philosophie. Bis heute gibt es keine Übereinstimmung darin, wer oder was genau dieses ‚ich‘ eigentlich ist, von dem wir sprechen, wenn wir ‚ich‘ sagen.

Auch ich werde in diesem Artikel keine unumstößliche naturwissenschaftliche Antwort geben. Was ich lediglich anbiete, ist eine Perspektive, die wir nutzen können, um uns selbst und einander ein wenig umfassender zu erkennen und zu verstehen als es uns bislang gelingt.

Was ich hier darlege, ist nicht mehr als ein Modell. Ich glaube jedoch, dass genau dieses Modell dessen, was wir im Kern sind, uns in die Lage versetzen kann, eine Vielzahl vermeintlicher Widersprüche in uns selbst und anderen aufzulösen, bessere Entscheidungen zu treffen und Konflikte zielführender und menschlicher miteinander zu verhandeln.

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