Zwischenspiel – Erich Fried

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liebe macht sehend!

Sexualität ist Lust, ist Feuer, ist lodernde Leidenschaft.

Wenn dieses Feuer aber ohne Liebe brennt, dann mag die Lust uns erquicken für eine Stunde, eine Nacht oder die Länge eines Abenteuers. Doch die Wonnen, die sie uns schenkt, werden uns nur für den Augenblick der Lust selbst die Illusion von Nahrung sein.

Erich Fried, der große politische Lyriker des vergangenen Jahrhunderts, hatte die Gabe, mit nur wenigen Worten Bilder zu malen, die die Seele berühren.

In diesem kurzen Text erzählt uns Erich Fried von einem Augenblick, in dem die Zeit keine Rolle spielt, in dem sogar die Lust zur Seite tritt, um sich von der Liebe erfüllen und segnen zu lassen.

Wie dieses Zwischenspiel der Liebe und der Lust weitergeht, überlässt Erich Fried dabei uns allein:

  

Zwischenspiel

  

Und wenn mein Zeigefinger
schon naß ist von dir,…

mir noch Zeit nehmen
und mit seiner Kuppe
auf deinen Bauch
ein Herz malen,…

so daß dein Nabel
mitten im Herzen die Stelle ist,
wo angeblich Amors Pfeil
das Herz durchbohrt hat…

und dann erst,
wenn du erraten hast,
daß es ein Herz war,
was ich auf dich
gezeichnet habe,

Erich Fried (1921 – 1988)

  

Ihr habt Lust auf weitere literarische Impulse in Sachen Liebe oder Lust…?

Werft sehr gerne mal einen Blick in diese Texte hier:

Dominic Matthew Jackson:  „Du denkst du hast sie nackt gesehen…?“

Goran Ivetic:   „Liebe Schwester…!“

Oriah Mountain Dreamer: „Die Einladung“

Tim Ray: „Sind Liebesbeziehungen das Werk des Teufels…?“

  

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