Degenerierte Gefühle: ein Panoptikum emotionaler Dysfunktionalitäten

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Degenerierte Gefühle:
ein Panoptikum emotionaler Dysfunktionalitäten

                             

„Ich schiebe den Tod hinaus, indem ich lebe,
indem ich leide, Fehler mache, riskiere, gebe
und verliere…“

Anaïs Nin (1903 – 1977)

                             

Gefühle: Energie mit einer Intention

Gefühle sind kein fancy Nice-To-Have, das sich nach Belieben an- oder ausknipsen lässt, je nachdem, ob wir der Meinung sind, dass uns (oder anderen) diese gerade in den Kram passen oder eher nicht…

Unsere Gefühle sind ein integraler Bestandteil unseres Lebens und Erlebens… Sie sind evolutionär verankerte Reaktionen unseres Systems auf Zustände, in denen unsere physischen oder psychischen Bedürfnisse erfüllt oder eben unerfüllt sind… Unsere Gefühle helfen uns dabei, Umstände oder Erfahrungsräume anzustreben und zu ermöglichen, in denen unsere Bedürfnisse erfüllt sind… Und sie helfen uns in Situationen, in denen dies nicht der Fall ist, die uns begrenzenden Umstände wahlweise anzunehmen oder, wenn möglich, zu verändern…

Das, was wir „Gefühle“ nennen, sind in Wirklichkeit hochkomplexe Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichsten Bestandteilen oder Modulen unseres Systems… Sinneszellen, Muskeln, Organe, Neuronen, Drüsen, Rezeptoren und Co. wirken gegenseitig aufeinander ein… Etwas derart tief in uns Verwobenes lässt sich nicht mal eben so abschalten… Zumindest nicht, ohne dass wir dafür einen hohen Preis zahlen…

Halten wir uns nochmals vor Augen: Unsere Gefühle sind evolutionär verankerte Reaktionsmuster unseres Systems auf Reize oder Situationen, die wir in unserem Leben erfahren… Der innerste Kern unserer Gefühle ist meiner Auffassung nach daher nichts anderes als Energie mit einer Intention… Ich finde, damit lässt sich arbeiten…!

Was aber, wenn bestimmte emotionale Qualitäten in uns unterdrückt, gehemmt oder blockiert sind…? Was passiert mit der Energie und Intention, die in ihnen stecken…?

Der Preis der Selbstkontrolle:
Gefühle können degenerieren

Ich bin bereits in einem anderen Essay darauf eingegangen: Ja, es ist grundsätzlich durchaus möglich, spezifische Gefühlsqualitäten unseres emotionalen Spektrums dauerhaft und nachhaltig zu blockieren… Ein solches Ereignis ist allerdings erstens immer ausgelöst durch das (wiederholte) Erfahren existenzieller Not… Zweitens ist es meiner Auffassung nach immer und zwingend verbunden mit einem Verlust unserer ureigenen und ursprünglichen Lebendigkeit…

Wer den Kontakt zu seinem Fühlen und Empfinden unterdrückt oder hemmt, wird in vielen Fällen auch in seinem oder ihrem zwischenmenschlichen Umgang zunehmend steifer, spröder, unbeholfener… Dies mag in heiterer Geselligkeit nicht allzu nachteilig auffallen, weil solche Menschen oft gut darin sind, soziale Rollen einzunehmen und auszuspielen… Sobald Konflikte oder emotionale Irritationen auftauchen allerdings, zeigt sich oft recht zügig ihre tiefe Ratlosigkeit und Unbeholfenheit mit diesem gesamten Thema…

Der Preis der Unterdrückung unserer Gefühle ist allerdings noch höher… Es ist nicht nur so, dass unser emotionales Reaktionsspektrum verarmt, verkümmert und verödet… Gefühle können nicht verschwinden… Aber sie können im Untergrund unseres Bewusstseins mutieren…

Ich sagte vorhin bereits: Der innerste Kern unserer Gefühle ist im Grunde nichts anderes als Energie mit einer Intention… Ich spinne diesen Gedanken weiter und komme vor diesem Hintergrund zu folgendem Schluss:

Wenn ein Mensch bestimmte Gefühlsqualitäten unterdrückt oder sich selbst zu fühlen verbietet, dann hemmt dies zwar potenziell durchaus die bewusste Wahrnehmung und Verarbeitung dieser emotionalen Reaktionen… Weder die Energie noch die Intention des ursprünglichen Gefühls allerdings lässt sich unterdrücken oder vernichten… Sie fließen weiter und suchen sich einen neuen Weg…

Wir können dies mit einem Bach oder Fluss vergleichen, der mit einer bestimmten Energie in eine bestimmt Richtung fließt… Blockieren wir den Weg des Flusses, so blockieren wir weder die Energie noch die Richtung seines Fließens… Je nach räumlichen Gegebenheiten wird dies entweder dazu führen, dass der Fluss sich einen neuen Weg in Richtung seines „Ziels“ sucht und/oder dazu, dass der Fluss sich an den Grenzen des Hindernisses so lange aufstaut und ansteigt, bis er im Stande ist, den Widerstand zu überwinden oder einzureißen…

Auch verbotene und unterdrückte Gefühle suchen sich einen neuen Weg… Ist ihr natürlicher, gesunder Ausdruck gehemmt, wird die vorhandene Energie sich andere Ausdrucksformen suchen und finden, die ihrer ursprünglichen Intention zumindest vermeintlich nahe kommen… Allerdings ist das, was dabei herauskommt, meiner Kenntnis nach in den allermeisten Fällen alles andere als hilfreich oder gesund… Ich persönlich spreche in diesem Kontext ganz bewusst von „degenerierten Gefühlen“ oder auch von „emotionalem Krebs“…

Die in den folgenden Absätzen dargestellten Zusammenhänge sind weder wissenschaftlich präzise noch als abschließende Auflistung gedacht… Vielleicht jedoch vermitteln sie einen grundlegenden Eindruck davon, was ich meine, wenn ich behaupte, dass Gefühle „degenerieren“ können…

Degenerierte Gefühle:
ein Panoptikum emotionaler Dysfunktionalitäten

Ich bin in meinem eigenen Modell unserer Grundgefühle recht ausführlich darauf eingegangen, wie wertvoll unsere Gefühle aus evolutionärer Perspektive für unser Überleben und Gedeihen als soziale selbst-bewusste Säugetiere auf Erden sind… Hier möchte ich mit euch dem Gedanken nachgehen, was passieren kann (und nicht selten passiert), wenn diese integralen Funktionen unseres Gesamtsystems in Teilen oder auch in ihrer Gesamtheit gestört oder blockiert sind…

Ärger ist die Kraft, die uns dabei hilft, Umstände zu verändern, die uns nicht gut tun oder in denen wir uns nicht wohl fühlen… Haben wir keinen konstruktive Umgang mit unserem Ärger erlernt, verkümmert dieser recht häufig zu grimmigem Zorn oder giftigem Groll… Beide gleichen emotionalen Zeitbomben, von denen niemand genau sagen kann, wann, aus welchem Anlass heraus oder wem gegenüber sie wohl als nächstes explodieren werden…

Auch Frustration ist ein wertvolles Gefühl… Sie kommt auf, wenn wir immer wieder versuchen, etwas zu initiieren, zu verändern oder zu bewirken – und immer wieder damit scheitern… Frustration hilft uns dabei, anzuerkennen, dass das, was wir bewirken wollen, entweder grundsätzlich nicht in unserer Macht liegt oder doch zumindest nicht mit den Mitteln erreichbar ist, mit denen wir es bislang versuchten… Frustration hilft uns dabei, unsere Grenzen anzuerkennen… Aus Frustration, wenn wir sie zulassen, entsteht Resignation, und diese wiederum öffnet uns einen Ausweg aus dem erfolglosen Kampf hinein in die Annahme der Umstände oder unserer Möglichkeiten… Resignation ist kein schönes Gefühl, aber sie ermöglicht es uns, unsere Energien zu sammeln und auf ein neues Ziel auszurichten…

Wenn Frustration oder Resignation unterdrückt werden, geschieht etwas Interessantes: Die Energie des Ärgers staut sich auf zu Wut… Dabei gewinnt sie an Kraft, verliert aber ihren Fokus… So wandelt sich anhaltende Frustration in Bezug auf die eigenen Lebensumstände allzu leicht um in blindwütigen Hass gegenüber Dingen, Menschen oder Menschengruppen… Hass ist eine gefährliche Vorstufe zur Gewalt… Auf was oder wen sich dieser Hass richtet, an was oder wem genau sich die innerlich angestaute emotionale Energie entlädt, ist abhängig von persönlicher Geschichte, aktuellen Umständen und sozialem Umfeld…

Ärger, Frustration und Resignation sind jedoch bei Weitem nicht die einzigen Gefühle, die Menschen in unserer Kultur zu unterdrücken versuchen…

Manche Erfahrungen unseres Lebens sind derart erschütternd, dass wir an ihnen verzweifeln… Dieser Zustand ist unfassbar schmerzhaft… Nicht selten gleicht die Verzweiflung einem inneren Sterbeprozess… Meiner Erfahrung nach ist dies mehr als eine Metapher: Etwas in uns stirbt tatsächlich… Es folgt eine Zeit der Finsternis und Leere… Irgendwann allerdings wird mitten in dieser Finsternis und Leere etwas vollkommen Neues geboren… Wer immer stark sein muss, niemals zusammenbrechen oder verzweifeln darf, wird einerseits aufhören damit, sich emotional nennenswert weiterzuentwickeln… Unsere herunter geschluckte Verzweiflung allerdings verschwindet nicht, sondern verwandelt sich in Zynismus und Verbitterung

Vorwärts gewandter Neid („Das will ich auch…!“) verkümmert zu rundum toxischer Missgunst („Das verdienst du nicht…!“)…

Ganz ähnlich ist es mit der Sehnsucht… Auch sie ist kein besonders angenehmes oder kraftvolles Gefühl… Aber sie hilft uns doch dabei, zu erkennen, was uns gerade fehlt, und Dinge zu tun, die diesen Zustand beheben oder doch zumindest mildern… Verbieten wir uns selbst, die Sehnsüchte unseres Herzens zu spüren, dann richtet sich die Energie darin auf andere Ziele aus… So wird aus unserer Sehnsucht blind wütende Gier… Anstatt unser Herz zu nähren, betäuben wir uns selbst durch gierigen Konsum stofflicher wie nichtstofflicher Dinge, Reize oder Erlebnisse…

Ein weiteres Parade-Beispiel für das, was ich „degenerierte Gefühle“ nenne, ist das emotionale Phänomen der Schuldgefühle, in milderen Varianten auch „schlechtes Gewissen“ genannt… Wer jemals mit Schuldgefühlen oder „schlechtem Gewissen“ zu tun hatte, weiß: Diese Zustände erzeugen nichts als Schwermut und Lähmung bei allen, die damit in Berührung kommen… Hinter diesen degenerierten Emotionen allerdings stehen wertvolle, geradezu heilsame Gefühle wie Scham, Reue oder Bedauern…

Scham („Ich bin nicht so, wie ich gerne wäre…!“) ist die Einsicht in unsere eigene Unvollkommenheit… Reue („Das wollte ich nicht auslösen…!“) ist die Einsicht in die negativen Auswirkungen unseres eigenen Tuns… Bedauern („Ich kann dir/ihm/ihr nicht helfen…!“) ist die Einsicht in unsere eigenen Grenzen…

Scham hilft uns dabei, uns selbst und unsere Mitmenschen als unvollkommen anzunehmen und zu lieben… Reue hilft uns dabei, für die Auswirkungen unserer vergangenen Taten gerade zu stehen und unsere zukünftigen Taten im Vorfeld bewusster zu durchdenken… Bedauern hilft uns dabei, unser Mitgefühl von dem oder den anderen Menschen ausgehend auf uns selbst auszuweiten… Erst durch die (schmerzhafte) Einsicht in unsere eigenen Unvollkommenheiten und Grenzen können wir einander in schweren Zeiten überhaupt erst zu echten Gefährtinnen und Gefährten werden…

Scham, Reue und Bedauern mehren liebevolle Annahme in der Welt… Schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle dagegen erzeugen nichts außer einer dunklen, zähen Blase aus Schwermut und Lähmung über allen, die sie berühren…

Interessanterweise kann auch unterdrückter Stolz, die Einsicht in unsere eigenen Triumphe oder Begabungen, zu schlechtem Gewissen oder Schuldgefühlen führen… Ebenso wie Scham, Reue oder Bedauern ist auch gesunder Stolz eine notwendige Voraussetzung dafür, dass wir im Laufe unseres Lebens, geformt durch unsere Erfahrungen und insbesondere unsere Entscheidungen, mehr und mehr zu dem Menschen werden, der zu sein wir uns immer schon wünschten…

Das Empfinden von Mitgefühl für unsere Mitmenschen ermöglicht es uns überhaupt erst, einander auf Augenhöhe zu begegnen… Indem wir zulassen, dass das Leid, aber auch das Glück anderer Menschen uns unter die Haut gehen und berühren, lernen wir, auch unsere eigene Verletzlichkeit und Verletztheit, unser eigenes Scheitern und unsere eigenen Triumphe als das annehmen, was sie sind… Gegenseitiges Mitgefühl erzeugt ein Feld, in dem Aufrichtigkeit und Annahme gedeihen können…

Ist unser Mitgefühl blockiert, aus welchen Gründen auch immer dies geschehen ist, gedeiht stattdessen Verachtung… Da es uns nicht möglich ist, unseren Mitmenschen auf Augenhöhe zu begegnen, verwenden wir die emotionale Energie dafür, uns über sie zu stellen und aus einer vermeintlichen Position der Überlegenheit heraus zu verurteilen…

Degenerierte Gefühle:
in a nutshell…

Ärger, Frustration und Resignation, Bedauern, Reue oder Scham, Verzweiflung, Neid oder Sehnsucht mögen allesamt alles andere als angenehme Gefühle sein… Daher ist es sehr verständlich, wenn Menschen nach Wegen suchen, diese Art von Empfindungen zu unterdrücken und aus dem eigenen emotionalen Erleben zu verbannen…

Der Preis hierfür ist allerdings hoch… Bestenfalls schneiden wir uns lediglich ab von unserer innersten Lebendigkeit, unserer Neugier auf Erfahrungen und unserem Streben nach Entfaltung… Schlimmstenfalls mutieren unsere unterdrückten Gefühle im Untergrund unseres Bewusstseins zu toxischen Varianten ihrer selbst…

Degenerierte Gefühle wie Groll, Zorn oder Hass, Missgunst, Zynismus, Verbitterung oder Gier, Schuldgefühle, schlechtes Gewissen oder Verachtung haben keinerlei Nutzen oder positive Funktion… Sie schwächen uns selbst, unsere sozialen Beziehungen und alle Menschen, die mit uns zu tun haben… Diese Art von Gefühlen hat keinen evolutionären Sinn und Zweck… Sie gleichen eher emotionalen Krebsgeschwüren, die sich selbst dadurch erhalten, dass sie ihr Umfeld nach und nach mehr und mehr überwuchern und zerstören…

Wo degenerierte Gefühle wuchern, wachsen und gedeihen eben jene Verhaltensweisen, die ich an anderer Stelle als die „7 apokalyptischen Reiter:innen der Liebe“ benannt und in ihrer jeweiligen Giftigkeit und Garstigkeit beschrieben habe…

Der einzige Weg, der mir bekannt ist, uns selbst davor zu beschützen, dass eine solche Art von emotionalem Krebs sich in unserem Gefühlsspektrum einzunisten, besteht darin, dass wir radikal Frieden schließen mit unseren schwierigen Gefühlen…

Es ist möglich, Ärger, Wut oder Verzweiflung zu spüren, selbst Frustration und Resignation ohne dass diese Gefühle uns überschwemmen… Es ist erlaubt, Sehnsucht oder Neid zuzulassen und zu empfinden… Mehr noch: Es ist nicht nur erlaubt, sondern außerdem gesund…! Dasselbe gilt ebenso für Bedauern für Reue oder Scham…

Manchmal kann es hilfreich sein, ganz für uns allein zu sein, um Gefühlen wie diesen zu begegnen… Manchmal aber kann es auch hilfreich sein, dass wir unsere Gefühle mit Menschen teilen, bei denen wir uns sicher und gesehen fühlen…

Love-Hack:
Es existieren genau 3 Wege im Umgang mit unseren Gefühlen

Meiner inzwischen langjährigen Erfahrung als Coach und Therapeut nach existieren im Umgang mit unseren Gefühlen exakt drei Wege… Leider aber kennen bislang viele Menschen nur die ersten beiden von diesen…

Der erste Weg im Umgang mit unseren Gefühlen besteht darin, diese blindlings auszuagieren… Dies ist er erste Weg, den wir im Leben erlernen… Jeder gesunde Säugling kann dies von Geburt an…

Im Alter von 3-4 Jahren lernen die meisten von uns die zweite Strategie im Umgang mit Gefühlen… In diesem Alter lernen wir, aufkommende Gefühle zu unterdrücken anstatt sie auszuleben… In diesem Alter machen wir alle auch unsere allerersten Entwicklungsschritte in Sachen bewusster zwischenmenschlicher Manipulation… Nicht zuletzt erlernen wir in dieser Zeit auch die Grundzüge von Schauspielerei und Lüge…

Dass das impulsive und blindwütige Ausagieren all unserer Gefühle oder Impulse viele Nachteile mit sich bringt, leuchtet schnell ein… Wohin uns das dauerhafte Unterdrücken unserer Gefühle führen kann, davon handelt der größte Teil dieses Essays bislang…

Leider kennen meiner Einschätzung nach die meisten Menschen in unserer Kultur bislang nur diese beiden Wege – und pendeln ebenso unbeholfen wie unzufrieden zwischen diesen hin und her… Es gibt allerdings, wie oben bereits erwähnt, einen dritten Weg im Umgang mit unseren Gefühlen… Es ist noch nicht einmal ein besonders komplizierter Weg… Dafür aber ist er meiner ganz eigenen Erfahrung nach besser als jeder der beiden schon genannten dazu geeignet, unser aufgewühltes Gefühlsleben wieder zu regulieren und beruhigen…

Der dritte Weg im Umgang mit unseren Gefühlen besteht darin, dass wir unser inneres Erleben, unsere Gedanken, Empfindungen oder Impulse einem anderen Menschen gegenüber beschreibend in Worte fassen und zum Ausdruck bringen… Dieser andere Mensch kann unser Liebespartner sein, eine wirklich gute Freundin, eine gute Therapeutin oder ein emotional erfahrener Coach… Wichtig ist vor allem, dass wir uns bei diesem Menschen bedingungslos sicher, gesehen und geachtet fühlen, so dass wir den Mut finden, uns in seiner oder ihrer Gegenwart wirklich offen und verletzlich zu eigen…

Dies ist mit ein wenig Übung in der Tat gar nicht so schwierig… Eben diese Übung allerdings fehlt in unserer Gesellschaft, in der der Schein leider vielfach höher bewertet wird als das Sein, den allermeisten von uns bislang…

Ein erster ganz grundlegend notwendiger Schritt dahin, unsere innere Wahrheit aus Eindrücken, Gefühlen und Impulsen in beschreibende Worte fassen zu können (anstatt in wertende, vergleichende oder fordernde), besteht darin, dass wir radikal neugierig werden auf uns selbst… Wenn wir lernen, offen und neugierig in uns selbst hinein zu lauschen, werden wir erkennen, dass es hinter und neben all den lauten und krakelenden Stimmen in uns auch noch eine Menge Weiteres an relevanten Aspekten oder Perspektiven zu entdecken gibt…

Nicht ohne Grund bezeichne ich das Selbstgewahrsein neben Einfühlungsvermögen und Integrität das den ersten der „3 großen Game-Changer“ in der Liebe und in allen Beziehungen unseres Lebens darüber hinaus…

Für alle, die bis hier hin gelesen haben, hier noch ein kleiner Bonus-Love-Hack zum Schluss:

Die vier kleinen Worte „Ein Teil in mir…“ am Anfang eines Satzes sind ein weiteres und inzwischen vielfach erprobtes Hilfsmittel, das es uns und unseren Gesprächspartnern leicht macht, aus dem Vergleichen, Bewerten oder Fordern ins tatsächliche Beschreiben dessen zu kommen, was wir gerade in uns spüren…

💜💙💚💛🧡❤️

Ich hoffe, meine Beschreibungen können euch dabei behilflich sein, euer eigenes emotionales Spektrum auf Anzeichen degenerierter Gefühle zu durchforsten, diese aufzustöbern und neugierig zu erforschen, welche gesunden und wertvollen Empfindungen in uns wirklich gefühlt und integriert werden wollen…

Ich danke euch von Herzen für eure Aufmerksamkeit und euer neugieriges Interesse an meinen Perspektiven, Herangehensweisen und Thesen…!

Was haltet ihr von meiner Beschreibung „degenerierter Gefühle“ und von meinem Vergleich dieser mit Krebsgeschwüren in unserem Gefühlsspektrum…?

Hinterlasst mir gerne einen netten Kommentar…!

💜💙💚💛🧡❤️

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24 indiskrete Fragen für nichtmonogame Liebespaare

 

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