Bindungsstile, Bindungsspiele, Bindungsdramen

Unsere Sexualität ist integraler Bestandteil unserer Persönlichkeit. Wir erfahren und ehren sie als unerschöpflichernQuell von Lebendigkeit, Selbsterfahrung und tiefem Glück. Jeder Mensch auf Erden hat das unveräußerliche Recht, seine oder ihre Sexualität auf die ihm oder ihr eigene Art und Weise in Fülle und Freude erblühen und gedeihen zu lassen.
Die Sache mit der „Bindung“…

Wir Menschen sind soziale Tiere. Von Geburt an sind wir darauf angewiesen, dass es da um uns herum Artgenossen gibt, die auf uns achten, sich um uns kümmern, uns Schutz, Nahrung und Geborgenheit schenken. Was passiert, wenn ein Kleinstkind ohne diese Art von Aufmerksamkeit, Zuwendung und Fürsorge aufwächst, zeigen ebenso eindrücklich wie herzzerreißend die Kaspar-Hauser-Versuche an Rhesusäffchen des 20. Jahrhunderts.
Inzwischen können wir es ebenfalls als gut belegt ansehen, dass die sozialen und emotioanlen Erfahrungen, die wir als Kinder und Jugendliche in unserem familiären Umfeld sammeln, massive Auswirkungen darauf haben, wie wir als erwachsene Menschen aufeinander reagieren und miteinander umgehen. Insbesondere gilt dies in dem emotional oft hochaufgeladenen Feld der Liebe, der Partnerschaft und Sexualität.
AUGENHÖHE – Die Kunst des Verhandelns in der Liebe

Wie ist es uns möglich, mit unseren Liebespartner:innen aufrecht und auf Augenhöhe über emotional bedeutsame Themen zu verhandeln…? Was braucht es dazu…? Und warum verstricken sich so viele von uns augenscheinlich lieber in haarsträubende und zudem oft objektiv unnötige Konflikte, anstatt offen und auf Augenhöhe miteinander gemeinsame Lösungen für das zu finden, was zwischen ihnen gerade geklärt oder gelöst werden möchte…?
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A.C.E.-Fragebogen

Psychische Traumatisierungen sind in unserer Kultur weiter verbeitet, als viele dies vermuten. Das liegt zum Teil daran, dass der Begriff des „Traumas“ in unserer Alltagssprache in der Regel dazu genutzt wird, um einmalige und massiv belastende Ereignisse oder Erfahrungen zu beschreiben – wie einen Krieg, eine Vergewaltigung oder den Tod eines geliebten Menschen. Solche Erfahrungen werden heute unter dem Begriff „Schocktrauma“ zusammengefasst. Das Spektrum der traumatisierenden Erfahrungen ist jedoch bei Weitem breiter. Und überdies sehr viel subtiler.
Ein psychologisches Forschungsfeld, das bislang noch sehr jung ist, beschäftigt sich intensiv mit der Fragestellung, welche physischen oder psychischen Auswirkungen auch weniger offensichtliche und massive Situationen emotionaler Belastung oder Überforderung mit sich bringen können. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, deren Gehirne wie Psychen gerade erst im Aufbau sind, haben emotional überfordernde Erfahrungen, wie man heute weiß, messbare und häufig langfristige Auswirkungen in Hinblick auf hirnphysiologische wie psychologische Faktoren. Derartig prägende Erfahrungen werden heute unter dem Begriff der „Entwicklungs-“ bzw. „Bindungstraumata“ zusammengefasst.
Es ist doch nur Eifersucht – an schwierigen Gefühlen gemeinsam wachsen

Gäbe es eine Hitliste der unbequemsten und ungeliebtetsten Gefühle, die in einer Partnerschaft auftauchen können, sie würde angeführt von dem Dämonen, den wir umgangssprachlich „Eifersucht“ nennen. Weder die Ehe noch ein innerstes Bekenntnis zur Polyamorie kann uns auf Ewigkeit immun machen gegen dieses Gefühl und seine allzu oft selbst- und beziehungszersetzende Kraft.
Wir verstricken uns in Gedanken und Worten über Recht oder Schuld. Wir klagen uns selbst oder unseren Partner an. Wir kämpfen gegen das Gefühl, weil es unsere Harmonie oder Bequemlichkeit bedroht. Auf diese Weise entsteht ein Graben zwischen unserem Liebsten und uns. Die Handlungen des einen oder die Eifersucht des anderen (je nach Sichtweise) treiben einen Keil in die Liebe. Und während wir unermüdlich versuchen, einander gegenseitig auf die Anklagebank zu drängen, verpassen wir vielleicht eine unglaubliche Chance, miteinander in eine neue Tiefe der Ehrlichkeit und Wahrheit hinein zu wachsen.
Liebe in Zeiten der Quarantäne

Kein anderes Thema beherrscht unsere Gedanken und Gespräche derzeit so sehr wie globale Corona-Pandämie. Für Unzählige von uns werden die kommenden Wochen oder gar Monate zu einer Herausforderung oder gar Zerreißprobe werden. Die Angst vor wirtschaftlichem oder sogar menschlichem Verlust ist vielen von uns aktuell in’s Gesicht geschrieben.
Doch nicht nur wirtschaftlich und gesundheitlich wird es an vielen Stellen eng werden. Auch psychologisch betrachtet kommen auf viele Menschen Entwicklungen zu, die ungeahnte Folgen mit sich bringen werden.
Dieser Artikel beleuchtet die psychologischen Auswirkungen der aktuellen Quarantäne auf Singles, Paare in gemeinsamer Wohnung und Paare in räumlicher Distanz. Sie alle werden die kommenden Wochen emotional sehr unterschiedlich erleben. Jeder dieser drei Gruppen gebe ich in diesem Artikel meine persönlichen wie professionellen Hinweise und Tipps für den Umgang mit den voraussichtlich auf sie zukommenden Schwierigkeiten.
Trennung mit Kindern: Das lange Manöver

Die statistischen Zahlen sprechen eine ermutigende Sprache. 95% der Sorgerechtsklärungen vor deutschen Familiengerichten enden derzeit mit dem Ergebnis des geteilten Sorgerechts.
Es hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten vieles getan.
Und doch empfinden sich viele getrennte (oder auch nicht getrennte) Väter als Elternteile zweiter Klasse. Weil die Zeit, die ihnen von Seiten der Mütter oder der Gerichte für ihr Sein mit ihren Kindern als angemessen zugebilligt wird, in ihren Augen zu kurz ist, um eine tragfähge Beziehung als Vater zu ihren Kindern herzustellen. Weil es immer nur Wochenende- und Urlaubssituationen sind, die sie mit ihren Kindern teilen. Weil ihre Kinder im Zuhause des Vaters eben nicht zuhause sind, sondern immer nur mal wieder „zu Besuch“.
Viele Männer fühlen sich in ihrer Rolle als Vater ihrer Kinder entwertet und marginalisiert. Sie möchten eine tragfähige Beziehung zu ihren Kindern aufbauen. Allein: Sie wissen nicht, wie.
Das Gras auf der anderen Seite des Hügels – Wie du deinem Liebespartner das Fremdgehen austreibst

Falls du gerade akut emotional vom Thema Untreue/Treue betroffen bist, ist dies voraussichtlich kein guter Zeitpunkt, um diesen Artikel zu lesen. Um Untreue zu verstehen, müssen wir die Frage der Schuld bei Seite stellen und uns mit neugieriger Offenheit in das Herz des Menschen begeben, der den Pakt der körperlichen Exklusivität bricht. Das erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Konfrontationsbereitschaft.
Die Perspektive und Herangehensweise dieses Artikels ist für manche Menschen zu bestimmten Zeitpunkten schlicht schwer verdaulich. Falls du dich im vorausgegangenen Absatz angesprochen fühlst, könnte es vielleicht klug sein, diesen Artikel zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen.
Ich wollte es nur gesagt haben.
Es ist das Beste für unsere Kinder – Die Geschichte von Steffi und Marc

Karim und Sophie sind sechs und neun Jahre alt, als ihre Eltern sich trennen. Marc, der Vater, hatte vor über einem Jahr eine außerpartnerschaftliche Affaire begonnen. Es hatte als einmalige Sache angefangen. Aber die war es nicht geblieben. Und wahrscheinlich hätte Steffi, seine Frau, von dieser Geschichte noch viel länger nichts erfahren, wenn… Ja, wenn… Wenn Katja nicht schwanger geworden wäre. Marc stand vor einer schweren Entscheidung. Er entschied sich für Katja. Vielleicht hätte die Beziehung zwischen Steffi und Marc noch eine Chance gehabt. Damals, als die Begegnung von Marc und Katja noch besagte „einmalige Sache“ war. Vielleicht hätte genau diese Begegnung eine reinigende Krise ausgelöst, vielleicht hätte sie… die Beziehung der beiden auf ein neues, tieferes und ehrlicheres Feld wahrhaftiger Kommunikation geführt. Vielleicht…
Wie viel Ehrlichkeit verträgt die Liebe? – Die Geschichte von Swantje und Daniel

Swantje ist eine Frau mit einem großen Herzen. Sie ist ein wirklich liebenswerter Mensch. Sie und Daniel leben seit vielen Jahren zusammen. Swantje und Daniel führen ein schönes Leben. Sie haben zwei Kinder, die sie lieben, einen großen, gemeinsamen Freundeskreis und ein Haus, das von Jahr zu Jahr ein kleines bisschen weniger der Bank gehört. Alles war gut, oder so schien es. Bis zu jenem Urlaub in Madrid.
Swantje sitzt neben mir. Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet. Sie schaut mich nicht an, während sie mir ihre Geschichte erzählt. Ihr Gesicht wirkt wie eine gefrorene Maske. Die Zähne sind zusammen gebissen. Ihre Lippen bewegen sich kaum. Ihre Stimme klingt tonlos und fahl. Ihre feuchten Augen sind geflutet von Wellen aus Verzweiflung und Schuld. Swantjes Inneres ist ein Gerichtssaal. Und es sieht nicht gut für sie aus.