Beziehung 2.0 – Das Märchen vom moralischen Verfall

man in black framed eyeglasses kissing woman in red dress

Beziehung 2.0 Das Märchen vom moralischen Verfall Was war die Welt früher doch einfach…! Zumindest glauben wir das manchmal gern… Eine Liebesbeziehung bestand aus einem Mann und einer Frau. Sie war darauf ausgelegt, dass die beiden miteinander Kinder zeugen und großziehen, bis diese irgendwann das heimische Nest verlassen und es später ihren Eltern gleich tun. […]

Patchwork – Familie 2.0

person in red sweater holding babys hand

Die Geschichte kennen wir alle: Da waren dieser Prinz und diese Prinzessin. Und es war wirklich kompliziert mit ihnen am Anfang. Drachen, Hexen, schwarze Ritter und der ganz Kram. Am Ende aber hatten sie sich dann doch. Wir wissen alle, wie die Geschichte ausging: Die beiden lebten glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Lebensende. Aus Prinz und Prinzessin werden König und Königin, und später kommen neue Prinzen und Prinzessinnen dazu. Das Volk ist glücklich. Das Land erblüht. Ein Traum von einem Happy End.

Patchwork erzählt eine andere Geschichte…

Patchwork erzählt eine andere Geschichte: eine Geschichte, die manchmal genauso begann. Nur irgendwie hat es irgendwo dann mit dem Happy-End-Teil „bis an ihr seliges Lebensende“ offenbar nicht so ganz geklappt. Wie genau die Umstände auch gewesen sein mögen – Fakt ist, dass die Liebesbeziehung irgendwann zuende war. Und so schwer es der eine oder die andere direkt Beteiligte damals vielleicht glauben oder annehmen konnte – das Leben ging weiter. Nur eben: ganz anders als vorher. Und definitiv: ganz anders als gedacht.

Patchwork wächst aus den Trümmern zerbrochener Träume.

Die Feuerprobe

person in brown long sleeve shirt covering face with hand

Wenn die Harmonie zerbricht
Es war so schön mit dir. Ich war so glücklich. Alles war so einfach zwischen uns. Wir haben uns auf Händen getragen. Uns die Sterne vom Himmel zu Füßen gelegt. Ich wollte dir gerade einen neuen pflücken. War kurz davor.

Aber dann: Hast du’s versaut…!

Der Kampf um Recht und Schuld
Wenn aus Liebespartnern Gegner werden, dann ist das oft nicht schön mitanzusehen. Aus scheinbaren Nichtigkeiten heraus brechen Konflikte hervor, die zum Teil bizarre Formen annehmen. Ein Kampf bis auf’s Blut entbrennt, in dem es offenbar nur einen Sieger geben kann. Einigkeit gibt es nur in diesem einen Punkt: Der Sieger, das bist am Ende: Nicht du!

Vielleicht wäre es klug, zu fragen: Was genau ist eigentlich los? Worum geht es eigentlich genau? Vielleicht würde diese Frage helfen, den Konflikt zu lösen. Aber leider steckt hinter dem, was als Konflikt offensichtlich ist, häufig ein gehöriges Durcheinander aus unerfüllten Bedürfnissen, aus oft lang unterdrückten Gefühlen und zum Teil sehr alten Erfahrungen, Überzeugungen und Schmerzkontrollstrategien.

Das alles macht die Antwort auf ein „Was ist denn eigentlich los?“ in aller Regel ziemlich kompliziert. Einfacher ist die Frage: Wer hat Recht und wer ist Schuld? Denn die Antwort auf diese Frage kennen wir bereits:

Recht habe ich.
Und Schuld hast du.

Sexuelle Lust als heilige Urkraft in uns

Sie hat Königreiche und Familien begründet und dem Untergang geweiht. In ihr finden wir die Krönung oder Vernichtung unseres Wertes als Mann, als Frau oder als Intersex. Sie ist der Urfunke unseres gesamten Lebens und in ihm auf direkte oder subtile Weise omnipräsent.

Wir behandeln sie in unserer Kultur wie einen niederen Trieb. Wie etwas, das es zu verheimlichen und zu verstecken gilt. Weil sie uns peinlich ist. Sie ist der Gegenstand zotiger Witze, die wir uns erst dann erzählen, wenn genügend Alkohol unsere Hemm- und Hirnschwellen senkt. Wir blenden sie aus oder verniedlichen sie. Weil wir sie fürchten oder uns schlicht schämen für sie.

Was löst mehr Angst und Scham in dir aus: Der Gedanke an deine animalische Lust? Oder der an deine Verletzlichkeit?

[ga_optout]WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner