Die Sache mit der Scham

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Viele Menschen in unserem Land und unserer Kultur haben weit größere Hemmungen im Umgang mit ihrer eigenen Sexualität, als sie es sich und anderen eingestehen möchten. Das ist schade, denn dadurch geht ein großes Maß an Lebensfreude verloren; in ihrem eigenen Leben wie auch im Leben ihrer Liebespartner. Eine große Rolle dabei spielt immer wieder die Scham – oder besser: eine amorphe, irrationale Angst vor der Scham.

Das, was wir „Scham“ nennen, nämlich, ist im Kern nicht mehr als die Einsicht in die eigene Unvollkommenheit, so wie der „Stolz“, ihre Gegenkraft, die Einsicht ist in die eigene Größe. Scham und Stolz sind Grundkräfte unserer geistigen Entwicklung und Reifung. Gemeinsam sind sie, Stolz und Scham, in der Lage, das zu formen, was wir „Würde“ nennen. So wie „Stolz“ nicht gleichbedeutend ist mit „Überheblichkeit“, so ist „Scham“ etwas anderes als „Selbsterniedrigung“.

Go fuck yourself! Wir brauchen eine neue Masturbationskultur!

Go fuck yourself! Wir brauchen eine neue Masturbationskultur! „[…] das Leben ist zu kurz, um unser Spaß-Organ nicht zu nutzen.“Dr. Sheila de Liz (Ärztin) Ob ich es mir heute schon selbst gemacht habe? Nein. Im Laufe der Woche jedoch (ich schreibe dies an einem Freitag) selbstverständlich schon diverse Male. Meine Art zu masturbieren hat sich […]

untervögelt – macht zu wenig ( guter! ) sex uns hässlich, krank und dumm?

Bis vor Kurzem habe euch an dieser Stelle zusammengetragen, was es an erstaunlichen und wahrhaft wissenswerten Informationen über unsere Sexualität zu erzählen gibt. Gerade in den vergangenen Jahren wurden unzählige Studien veröffentlicht, die deutlich machen, dass es sich bei dem, was wir in unseren Schlafzimmern miteinander tun ( falls wir es tun ), mitnichten nur um die „schönste Nebensache der Welt“ handelt, ein Goodie oder nice-to-have. Die Art und Weise, wie wir unsere Sexualität leben, hat Auswirkungen auf unser Immunsystem, unsere Gesundheit und Lebenserwartung. Sie beeinflusst Zellregeneration, Konstitution und Kondition und dadurch unsere Attraktivität. Sie wirkt auf unsere intellektuellen Fähigkeiten ebenso ein wie auf unsere emotionalen und sozialen.

Hierbei ist allerdings nicht von irgendwelchem Sex die Rede. Das, was uns nährt, ist „guter“ Sex, erfüllender, tief verbundener, ehrlicher und lebendiger Sex. Dies unterscheiden zu können, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, in unserem Leben fortan mehr von eben jener Art von Sex zu erleben, die unsere Energiespeicher auflädt, die uns erfüllt und nährt.

ars erotica: Frida Castelli – Die Poesie des Verlangens

Frida Castelli ist eine junge Frau aus Mailand. Ihr Liebster lebt an einem nur ihr bekannten Ort weit, weit entfernt. Oft und lange sehnt sich Frida nach ihrem Liebsten. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, in denen ihr nichts bleibt als Erinnerungen und Sehnsucht. Nach Begegnungen mit ihm, die sie auf und tief unter ihrer Haut berühren. Hierbei ist nicht (nur) von intensiven Gesprächen die Rede, sondern an vorderster Stelle von der schönsten Sache unter Gottes liebenden Augen: Frida sehnt sich nach seinem Körper. Frida sehnt sich danach, ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden. Frida sehnt sich nach Sex.

Frida Castelli hat einen eigenwilligen Weg gewählt, die Kraft ihres Verlangens zu kanalisieren. Fridas Sehnsucht gebiert poetische Bilder, die erträumte und erlebte Augenblicke der Zartheit und Sinnlichkeit in weichen Farben verewigen.

Zwischenspiel – Erich Fried

view of floating open book from stacked books in library

Erich Fried, der große politische Lyriker des vergangenen Jahrhunderts, hatte die Gabe, mit nur wenigen Worten Bilder zu malen, die die Seele berühren.

In diesem kurzen Text erzählt uns Erich Fried von einem Augenblick, in dem die Zeit keine Rolle spielt, in dem sogar die Lust zur Seite tritt, um sich von der Liebe erfüllen und segnen zu lassen.

Was genau ist eigentlich „guter“ Sex?

woman in pink brassiere lying on bed

Dieser Artikel ist eine stark gekürzte Fassung des Kapitels „Was genau ist eigentlich „guter“ Sex?“ aus meinem Buch „untervögelt – Macht zu wenig (guter) Sex uns Menschen hässlich, krank und dumm?“. Es erscheint im März 2019 im Verlag Fischer & Gann.

Sex kann uns auslaugen oder erfüllen, verbinden oder trennen, verletzen oder heilen. Wer mehr Sex von der Art hat, die die eigenen Ressourcen eher auszehrt als nährt, wird nicht dieselbe pulsierende Lebendigkeit ausstrahlen wie jemand, der oder die das Schlafzimmer immer wieder erfüllt und satt verlässt.

„Gut gemachter“ Sex ist Nahrung für Körper und Psyche. „Guter Sex“ nährt unsere Bedürfnisse nach Sicherheit, Wohlbefinden, Wirksamkeit, Freiheit, Intensität, Zugehörigkeit, Anerkennung, Verbundenheit – und manchmal sogar Selbsterkenntnis, Augenhöhe und/oder Entwicklung.

Was genau aber macht den Unterschied aus?

Zärtlichkeit und Lust sind besondere Formen der Kommunikation. Sich einem Menschen körperlich zu öffnen, auf äußeren Druck oder aus innerem Verantwortungsgefühl heraus, fühlt sich immer irgendwie falsch an. Das beginnt bei »Gib Oma doch ein Küsschen!« und ist bei »Du willst es doch auch, Baby!« noch nicht am bitteren Ende.

#metoo – Reden wir über Sex!

woman holding paper with metoo sign written

Die Kampagne ist stark. Sie berührt einen neuralgischen Punkt. In den sozialen Netzwerken hat sie bereits nach wenigen Tagen den Status „viral“ erreicht. Zehntausende von Frauen (und Männern!) posten weltweit unter dem Hashtag #metoo über ihre Erfahrungen mit sexueller Übergriffigkeit, Entwürdigung und Gewalt.

Ich arbeite als Coach und Therapeut in Fragen der Liebe, der Partnerschaft und der Sexualität. Ja, in der Tat: #metoo. Auch ich kenne Frauen, die sexuell belästigt, gedemütigt und missbraucht wurden. Ich weiß, welche Spuren diese Erfahrungen in der Psyche dieser Frauen hinterlassen haben. Ich weiß, wie lange manche von ihnen gebraucht hat, um sich von dem, was ihnen widerfahren ist, zu berichten.

Das Thema ist groß. Und es ist ernst. Kaum etwas in unserem Leben berührt uns so tief, konfrontiert uns so sehr mit unseren Bedürfnissen, unserer Verletzlichkeit und Unsicherheit, wie unsere Erfahrungen im Feld der Sexualität.

Die Sehnsucht nach dem dominanten Mann

man sitting on sofa

Die neue weibliche Lust auf Männlichkeit In meine Praxis kommen Menschen, die wünschen, ihre Partnerschaft und/oder ihre Sexualität zu verbessern. Wie im weiten Feld der Paarberatung derzeit noch üblich, sind es vor allen Dingen Frauen, die dem Wunsch nach Entwicklung nachgehen und sich professionellen Support holen. Wobei die Männer inzwischen nachziehen.

Um herauszufinden, was genau sich wie verändern lassen könnte, ist zunächst eine Standortbestimmung notwendig, in der die Frauen (oder Männer) von dem berichten, wonach sie sich sehnen und was ihnen fehlt.

In diesen Gesprächen wird von den ratsuchenden Frauen mit interessanter Häufung das Fehlen einer ganz bestimmten Eigenschaft an ihren Männern beklagt. So erstaunlich es uns geistigen Kindern des feministischen Wertewandels erscheinen mag: Die Frauen in meiner Praxis sehnen sich nach: Natürlicher männlicher Dominanz!

Was ist da los? Hat der Feminismus am Ende doch versagt?

Was weißt du über Sex? – Bewusstheit als Schlüssel zu sexueller Fülle!

woman in red panty lying on bed

Was weißt du über Sex?
Nein, warte!
Lass mich die Frage anders formulieren:
Woher genau weißt du eigentlich all die Dinge, die du über Sex zu wissen glaubst?

Von Außen betrachtet leben wir in einer Kultur großer Offenheit und Aufgeklärtheit. Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten, uns zu informieren; sei es in Form von Fachartikeln, sei es in Form expliziten Anschauungsmaterials. Was immer wir wissen oder uns anschauen wollen, es ist nur wenige Klicks von uns entfernt.

Sehr wahrscheinlich hatte in der zehntausendjährigen Geschichte menschlicher Hochkulturen keine Generation vor uns derart breiten Zugang zu Informationen über die körperlichen, emotionalen und spirituellen Aspekte unserer Sexualität. Sehr wahrscheinlich hatten wir niemals zuvor eine solche Bandbreite an Spielarten zur Verfügung, uns sexuell miteinander zu vergnügen.

Niemals waren wir äußerlich so frei.

Aber wie sieht es innen aus?

Dirty Talk – Die Intimität des Unverschämten

persons lips with red lipstick

Dirty Talk Die Intimität des Unverschämten „Hmmmmm! Du bist so unglaublich lecker!“ „Ja, bitte! Mach weiter damit! Du machst das so g’urrrrrr!“ „Mein Gott, ja! Mein Gott! Ja! Ah!!!“ Unter uns gesprochen: Die meisten von uns mögen es im Schlafzimmer ja doch ziemlich gern, wenn unsere Spielpartner wohlige Geräusche ausstoßen, uns fordern oder jauchzend den […]

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