Das Gras auf der anderen Seite des Hügels – Wie du deinem Liebespartner das Fremdgehen austreibst

man in black long sleeve shirt sitting on bed

Falls du gerade akut emotional vom Thema Untreue/Treue betroffen bist, ist dies voraussichtlich kein guter Zeitpunkt, um diesen Artikel zu lesen. Um Untreue zu verstehen, müssen wir die Frage der Schuld bei Seite stellen und uns mit neugieriger Offenheit in das Herz des Menschen begeben, der den Pakt der körperlichen Exklusivität bricht. Das erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Konfrontationsbereitschaft.

Die Perspektive und Herangehensweise dieses Artikels ist für manche Menschen zu bestimmten Zeitpunkten schlicht schwer verdaulich. Falls du dich im vorausgegangenen Absatz angesprochen fühlst, könnte es vielleicht klug sein, diesen Artikel zu einem späteren Zeitpunkt zu lesen.

Ich wollte es nur gesagt haben.

Es ist das Beste für unsere Kinder – Die Geschichte von Steffi und Marc

Karim und Sophie sind sechs und neun Jahre alt, als ihre Eltern sich trennen. Marc, der Vater, hatte vor über einem Jahr eine außerpartnerschaftliche Affaire begonnen. Es hatte als einmalige Sache angefangen. Aber die war es nicht geblieben. Und wahrscheinlich hätte Steffi, seine Frau, von dieser Geschichte noch viel länger nichts erfahren, wenn… Ja, wenn… Wenn Katja nicht schwanger geworden wäre. Marc stand vor einer schweren Entscheidung. Er entschied sich für Katja. Vielleicht hätte die Beziehung zwischen Steffi und Marc noch eine Chance gehabt. Damals, als die Begegnung von Marc und Katja noch besagte „einmalige Sache“ war. Vielleicht hätte genau diese Begegnung eine reinigende Krise ausgelöst, vielleicht hätte sie… die Beziehung der beiden auf ein neues, tieferes und ehrlicheres Feld wahrhaftiger Kommunikation geführt. Vielleicht…

Wie viel Ehrlichkeit verträgt die Liebe? – Die Geschichte von Swantje und Daniel

Liebe: Heilende Intimität

Swantje ist eine Frau mit einem großen Herzen. Sie ist ein wirklich liebenswerter Mensch. Sie und Daniel leben seit vielen Jahren zusammen. Swantje und Daniel führen ein schönes Leben. Sie haben zwei Kinder, die sie lieben, einen großen, gemeinsamen Freundeskreis und ein Haus, das von Jahr zu Jahr ein kleines bisschen weniger der Bank gehört. Alles war gut, oder so schien es. Bis zu jenem Urlaub in Madrid.

Swantje sitzt neben mir. Ihr Blick ist in die Ferne gerichtet. Sie schaut mich nicht an, während sie mir ihre Geschichte erzählt. Ihr Gesicht wirkt wie eine gefrorene Maske. Die Zähne sind zusammen gebissen. Ihre Lippen bewegen sich kaum. Ihre Stimme klingt tonlos und fahl. Ihre feuchten Augen sind geflutet von Wellen aus Verzweiflung und Schuld. Swantjes Inneres ist ein Gerichtssaal. Und es sieht nicht gut für sie aus.

Wir wollen alle geliebt werden – Hjalmar Söderberg (erg.)

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Worum geht es uns wirklich in all den Kämpfen und Konflikten in der Liebe? Was ist der Kern? Hinter dem Zorn, hinter der Traurigkeit, hinter unserer Angst und Scham sehnen wir uns alle nach dem Gleichen. Hjalmar Söderberg bringt es radikal auf den Punkt: Wir alle sehnen uns … nach Liebe!

Die Sache mit dem Fremdgehen – Worum geht es wirklich? Und wie kannst du dich schützen?

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Das Thema ist heiß. Es ist verrucht. Es berührt Urängste, Sehnsüchte oder Scham. Es ist emotional aufgeladen und dennoch ein Tabu. Der perfekte Stoff, um damit Auflage zu machen. Die Rede ist vom Fremdgehen!

Wenn wir den Umfragen glauben, dann ist jeder zweite erwachsene Mensch in unserem Lande schon mindestens einmal heimlich hinter dem Rücken seines Liebespartners aus der sexuellen Monotonie seiner Beziehung ausgebrochen, ist den Lockrufen der Verführung gefolgt und hat sich an fremder Haut und fremder Lust gelabt und genährt.

Dass es bei dem Thema vor allem um Männer geht, die ihre Triebe nicht unter Kontrolle halten können, ist inzwischen mehr als oft genug widerlegt. In anonymen Umfragen stellen wir keinen nennenswerten Unterschied zwischen den Geschlechtern fest. Männer wie Frauen folgen dem Reiz des sexuellen Abenteuers. Männer wie Frauen verwickeln sich in Lügen, Täuschungen und Schwüren unter den Damoklesschwertern von Schuld und Scham. Männer wie Frauen verwischen die Spuren ihrer heimlichen Liebschaften in Telefonlisten, Mailboxen und Chatverläufen.

Das Märchen vom armen Trennungskind

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Das Märchen vom armen Trennungskind Die Trennung an sich ist nicht das Problem! Halten wir das ganz zu Beginn einmal ganz unmissverständlich fest: Wenn ein Elternpaar, das vorher zusammen gelebt habt, sich trennt, dann bedeutet das für das Kind oder die Kinder immer (!) eine nennenswerte emotionale Krise. Dinge verändern sich. Gewohnte Routinen und Beziehungszusammenhänge […]

Warum du dich nicht „trennen“ kannst…

Das Thema „Trennung“ ist ein heißes Eisen. Sind wir selbst davon (ungewollt) betroffen, stürzt uns dies nicht selten in emotionale Abgründe. Sind wir es (gerade) nicht, verdrängen wir nur allzu gern, dass dieses Thema uns eines Tages jemals selbst berühren könnte.

Es heißt, die Liebe ist immer auf die Unendlichkeit angelegt. Wenn eine Liebesbeziehung zerbricht, dann zerbricht nicht selten das, was wir – so anstrengend es vielleicht oft war – unser „Zuhause“ nannten. Wenn wir aber unser „Zuhause“ verlieren, dann verlieren wir damit auch unseren sicheren Platz in dieser Welt.

Wenn eine Liebesbeziehung zerbricht, dann zerbrechen Ideen, Träume oder Pläne. Wenn eine Liebe zerbricht, dann zerbricht in uns die Vorstellung einer Zukunft, die für uns mit Glück und/oder sogar Sinn verbunden war. Haben wir jedoch einmal jede Vorstellung von einer Zukunft, die Glück oder Sinn verheißt, verloren, welchen Sinn macht dann überhaupt noch die Gegenwart..?!

Treue 2.0

Der Begriff der Treue wird häufig missverstanden. Das ist in meinen Augen furchtbar schade. Viele Menschen verstehen unter Treue das Verbot, mit anderen Menschen als diesem einen Partner körperlich oder emotional intim auf Tuchfühlung zu gehen.

Dadurch wird die Treue zu etwas Starrem, Einschränkenden. Zu etwas, das Nasenringe anlegt und Flügel stutzt. Zu nichts als einem kalten und kategorischen Verbot. Sie setzt nicht auf freie Entscheidungen, nicht auf die wahrhaftige Kommunikation von Bedürfnissen und Wünschen, sondern auf Angst vor Strafe und Schuld.

Eine so verstandene Treue ist kategorisch, ernst und schmallippig. Eine verkniffene Gouvernante mit dem erhobenen Zeigefinger kalter, kompromissloser Moral. Ich weiß ja nicht, wie es Anderen geht … mir macht diese Art von Treue keinen Spaß.

Dieses Verständnis einer zu Paragraphen gefrorenen Beziehungsethik wird der Treue, wie ich sie verstehe und kenne, nicht gerecht. Bei Lichte betrachtet ist Treue mehr. Viel mehr! Treue ist eine Kraft. Treue ist ein heiliger Schutzraum, in dem Sicherheit und Freiheit sich nicht mehr ausschließen, sondern sich wechselseitig stärken und nähren.

Die wahre Treue ist wunderschön! Wir müssen sie nur lassen!

Es ist doch nur Eifersucht – an schwierigen Gefühlen gemeinsam wachsen

Gäbe es eine Hitliste der unbequemsten und ungeliebtetsten Gefühle, die in einer Partnerschaft auftauchen können, sie würde angeführt von dem Dämonen, den wir umgangssprachlich „Eifersucht“ nennen. Weder die Ehe noch ein innerstes Bekenntnis zur Polyamorie kann uns auf Ewigkeit immun machen gegen dieses Gefühl und seine allzu oft selbst- und beziehungszersetzende Kraft.

Wir verstricken uns in Gedanken und Worten über Recht oder Schuld. Wir klagen uns selbst oder unseren Partner an. Wir kämpfen gegen das Gefühl, weil es unsere Harmonie oder Bequemlichkeit bedroht. Auf diese Weise entsteht ein Graben zwischen unserem Liebsten und uns. Die Handlungen des einen oder die Eifersucht des anderen (je nach Sichtweise) treiben einen Keil in die Liebe. Und während wir unermüdlich versuchen, einander gegenseitig auf die Anklagebank zu drängen, verpassen wir vielleicht eine unglaubliche Chance, miteinander in eine neue Tiefe der Ehrlichkeit und Wahrheit hinein zu wachsen.

Verbotene Gefühle – Scham kenne ich eigentlich gar nicht

Wenn ein Mensch von sich behauptet, bestimmte Gefühle per se nicht zu kennen, dann sollte uns das nachdenklich stimmen. Schließlich werden wir alle per genetischer Grundausstattung grundsätzlich mit dem gleichen Gehirn geboren. Damit einher gehend haben wir alle das gleiche Gefühlsspektrum.

(Eigentlich) keinen Ärger zu kennen, sich nie für irgendetwas zu schämen oder keine Traurigkeit zu verspüren, müsste daher begleitet sein durch einen nennenswerten biochemischen Umbau im innersten Zenrum des Gehirns. Im limbischen System. Zugegeben: die These steht auf dünnem Eis.

Alternativ hat das Gehirn allerdings möglicherweise gelernt, einen aufkommenden Gefühlsimpuls (eine emotionale Energie) in ein anderes Gefühlszentrum umzulenken. Das zum Beispiel erklärt, warum manche Menschen bei aufkommender Scham wie instinktiv aggressiv reagieren. Je stärker der unterdrückte Scham-impuls, desto ausdrucksstärker in der Regel der dadurch inszenierte Ärger.

Wie kommt es dazu, dass Menschen sich ihre Gefühle verbieten?

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