Liebe in Zeiten der Quarantäne

Liebe: Heilende Intimität

Kein anderes Thema beherrscht unsere Gedanken und Gespräche derzeit so sehr wie globale Corona-Pandämie. Für Unzählige von uns werden die kommenden Wochen oder gar Monate zu einer Herausforderung oder gar Zerreißprobe werden. Die Angst vor wirtschaftlichem oder sogar menschlichem Verlust ist vielen von uns aktuell in’s Gesicht geschrieben.

Doch nicht nur wirtschaftlich und gesundheitlich wird es an vielen Stellen eng werden. Auch psychologisch betrachtet kommen auf viele Menschen Entwicklungen zu, die ungeahnte Folgen mit sich bringen werden.

Dieser Artikel beleuchtet die psychologischen Auswirkungen der aktuellen Quarantäne auf Singles, Paare in gemeinsamer Wohnung und Paare in räumlicher Distanz. Sie alle werden die kommenden Wochen emotional sehr unterschiedlich erleben. Jeder dieser drei Gruppen gebe ich in diesem Artikel meine persönlichen wie professionellen Hinweise und Tipps für den Umgang mit den voraussichtlich auf sie zukommenden Schwierigkeiten.

Das späte Erwachen meiner Sexualität – Marias Geschichte

woman in red brassiere and black panty

Marias Geschichte
Als Coach und Mentor in Sachen Liebe, Partnerschaft und Sexualität bin ich immer wieder mit berührenden Lebensgeschichten konfrontiert. Viele von diesen handeln von Jahren und Jahrzehnten der Entbehrung, der Selbstverleugnung und unterdrückter Lebendigkeit. Erzählt werden sie mir oft mit fahler, tonloser Stimme. Schaue ich diesen Menschen in die Augen, lese ich Ratlosigkeit, Trauer und Resignation.

Manchmal jedoch nimmt eine dieser Geschichten urplötzlich einen vollkommen anderen Verlauf. Manchmal, so scheint es, müssen die Höllenfeuer der Verzweiflung uns herunterbrennen bis auf’s Knochenmark, bis wir unter dem jahrzehntelang aufgehäuften Schutt aus „wie man’s macht“ und „wie es richtig ist“ in uns jenen lebendigen Funken der Selbstliebe entdecken, der tief in uns verborgen und doch niemals verloschen war.

Die 5 Stufen unserer sexuellen Reifung

women holding pineapple while standing

Wer sich ernsthaft mit unserer menschlichen Sexualität auseinandersetzt, der/die entdeckt über kurz oder lang, wie nachhaltig und bedeutsam die Auswirkungen unserer als glücklich, fade oder gar schmerzhaft erlebten Sexualität auf nahezu alle bedeutsamen Facetten unseres Lebens sind. Im vergangenen Jahr veröffentlichte ich das, was meine wissenschaftlichen Recherchen in Bezug auf diese Frage ergaben, in einem kleinen Büchlein. Es trägt den bissigen Titel „untervögelt – Macht zu wenig (guter!) Sex uns hässlich, krank und dumm?!“ und hat seither scheinbar schon einigen Menschen zu großer Freude oder auch zu interessanten Einsichten verholfen.

Bin ich „sexpositiv“?!

grayscale photo of woman licking her shoulder

Ein neues Buzzword schwirrt durch’s Land. Beziehungsweise besser: Längst über den gesamten Planeten. Hierzulande allerdings ist es immerhin noch neu genug, dass der Duden, darauf angesprochen, bislang noch fragend mit den Schultern zuckt. Dabei begann die Reise dieses schillernden Begriffs ursprünglich gar nicht so weit von Deutschland entfernt. Und das schon vor einem Dreivierteljahrhundert.

Bis heute gilt der Wiener Psychiater Wilhelm Reich (1897 – 1957), ein Schüler Freuds, als der Herold der sexpositiven Bewegung. Wortgewaltig prangerte er bereits in den 1930ern die bigotte Sexualmoral seiner Zeit an und warnte eindringlich vor deren Folgen für Körper, Psyche und Gemeinwohl. Mir stellt sich die Frage, wie die Geschichte der Welt wohl verlaufen wäre, wenn Reichs Warnungen früher wahr- und ernstgenommen worden wären. Für die meisten Menschen seiner Zeit kamen sie zu spät. Der zweite Weltkrieg brach aus und riss Europa in’s Chaos.

Du denkst, du hast sie nackt gesehen… Dominic Matthew Jackson

view of floating open book from stacked books in library

Es gibt im Leben den Augenblick, in dem wir erkennen, dass da ein Unterschied besteht zwischen oberflächlichen Berührungen und Begegnungen, die unter die Haut gehen.

Dieser Augenblick verändert etwas in unserem Blick auf einander und uns selbst, auf das, was wir „liebevolle Beziehung“ nennen, „nährende Intimität“ oder gar „richtig guten Sex“.

Dominic Matthew Jackson hat diesen Unterschied geschmeckt.
Er lässt uns durch seinen freundschaftlichen Rat teilhaben daran.

Beziehung oder Partnerschaft?

photography of man and woman resting

Schön, ihr seid jetzt zusammen! Aber was heißt das?
„Wir sind jetzt fest zusammen!“, jubelt die Stimme am Telefon. „Es ist so schön!“ Diese Freude ist so echt und kommt von so tief drinnen, dass ich gar nicht anders kann, als mich mitzufreuen. „Oh, wie schön!“, stimme ich in den Jubel ein. „Was für eine Art von Beziehung habt ihr miteinander?“ Am anderen Ende des Telefons irritiertes Schweigen. Dann, zögerlich: „Naja, wir sind jetzt zusammen!“ „Cool!“, antworte ich lächelnd. „Was für eine Beziehung habt ihr denn miteinander?“ Wieder Schweigen. Dann: „Häh…?! Wie, was für eine…?!“

Ich darf an dieser Stelle zugeben, dass ich nicht nur bei meinen Klient*innen, sondern auch privat hier und dort den Ruf habe, an seltsamen Stellen unerwartete Fragen zu stellen. Nicht jedes Mal leider zur reinen Freude meiner Gesprächspartner.

Manchmal jedoch bekomme ich die Chance, meine vermeintlich schrägen Fragen zu erklären. Manchmal klingt die Frage danach dann irgendwie gar nicht mehr ganz so dumm…

Die Sache mit der Scham

person in brown long sleeve shirt covering face with hand

Viele Menschen in unserem Land und unserer Kultur haben weit größere Hemmungen im Umgang mit ihrer eigenen Sexualität, als sie es sich und anderen eingestehen möchten. Das ist schade, denn dadurch geht ein großes Maß an Lebensfreude verloren; in ihrem eigenen Leben wie auch im Leben ihrer Liebespartner. Eine große Rolle dabei spielt immer wieder die Scham – oder besser: eine amorphe, irrationale Angst vor der Scham.

Das, was wir „Scham“ nennen, nämlich, ist im Kern nicht mehr als die Einsicht in die eigene Unvollkommenheit, so wie der „Stolz“, ihre Gegenkraft, die Einsicht ist in die eigene Größe. Scham und Stolz sind Grundkräfte unserer geistigen Entwicklung und Reifung. Gemeinsam sind sie, Stolz und Scham, in der Lage, das zu formen, was wir „Würde“ nennen. So wie „Stolz“ nicht gleichbedeutend ist mit „Überheblichkeit“, so ist „Scham“ etwas anderes als „Selbsterniedrigung“.

Warum du deine Probleme nicht „loslassen“ kannst!

shallow focus of a woman's sad eyes

Ein furchtbares Gift schleicht sich durch die Psycho-Szene. Ein hochwirksames Psychotoxin, so perfide gestaltet, dass Heerscharen wohlmeinender Therapeuten und Coaches es Tag für Tag, in solidem Glauben an seine Heilkraft, ihren Klienten verabreichen. Niemand weiß genau, wer es zuerst in Umlauf gebracht hat. Längst jedoch hat es, ob seiner Einfachheit und eingängigen Metaphorik, den Sprung in die Küchenpsychologie geschafft, wo Herzens-Freunde und -Freundinnen es besten Gewissens ihren leidenden Liebsten ins Herz träufeln. Und sich allzuoft wundern, wieso diese Menschen nicht nur nicht spontan gesunden, sondern in aller Regel nur noch schwächer und verzweifelter werden…

Die Formel dieses Gifts lautet: „Du musst einfach nur loslassen…!“

Was soll das? Warum schimpfe ich derart rüde gegen diese gut gemeinte Botschaft? Ich muss sie ja nicht mögen, aber ist das ein Grund, gleich so aufzubrausend zu werden?

Für mich ist es das. Denn es ist leider nicht so, dass die Floskel des „Loslassens“ einfach nur ein wenig am Kern der Sache vorbei geht und daher schlicht therapeutisch unwirksam wäre. Genau das ist sie gerade nicht. Sie ist hochwirksam, allerdings vollkommen anders, als wir es uns voraussichtlich wünschen.

Go fuck yourself! Wir brauchen eine neue Masturbationskultur!

Go fuck yourself! Wir brauchen eine neue Masturbationskultur! „[…] das Leben ist zu kurz, um unser Spaß-Organ nicht zu nutzen.“Dr. Sheila de Liz (Ärztin) Ob ich es mir heute schon selbst gemacht habe? Nein. Im Laufe der Woche jedoch (ich schreibe dies an einem Freitag) selbstverständlich schon diverse Male. Meine Art zu masturbieren hat sich […]

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